Der Erste Weltkrieg hat verheerendes Leid über Europa gebracht und bis heute seine Spuren hinterlassen. Wir erklären Ihnen heute, was die Zündholzmarke „Welthölzer“ damit zu tun hat.
Deutschland 1929 zahlungsunfähig
Die Weltwirtschaftskrise begann im Oktober 1929 und breitete sich schnell aus. Es kam zu einem Rückgang der internationalen Handelsaktivitäten, was sich negativ auf die deutsche Wirtschaft auswirkte.
Deutschland hatte bereits in den Jahren zuvor hohe Kriegsschulden aufgebaut, die es zurückzahlen musste. Die Reparationszahlungen, die Deutschland in Erfüllung des Versailler Vertrags an die Alliierten leisten musste, führte zu erheblichen finanziellen Belastungen.
Im Jahr 1929 hatte die deutsche Regierung dann auch noch beschlossen, ihre Ausgaben für öffentliche Arbeiten und soziale Programme zu erhöhen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Um diese Maßnahmen zu finanzieren, hatte sie jedoch massive Schulden aufgenommen, was das Haushaltsdefizit noch weiter erhöhte.
Infolgedessen wurde das deutsche Reich zahlungsunfähig und musste im Jahr 1930 unter dem sogenannten „Young-Plan“ seine Schuldenstruktur neu organisieren und die Reparationszahlungen senken.
Guter Rat war teuer.
Ein reicher Zündholzfabrikant als Gläubiger
Ivar Kreuger war ein erfolgreicher, schwedischer Geschäftsmann. Ihm gelang es, die deutschen Reichsbahn-Verwaltungen als Kunden für seine Zündholzfabriken zu gewinnen. Kreuger gründete dazu eigens die Tochtergesellschaft „Welthölzer AG“ in Berlin und begann mit der Produktion von Zündhölzern für die deutsche Reichsbahn. Kreuger, der bereits anderen Staaten geholfen hatte, lieh der deutschen Reichsregierung in dieser schwierigen Situation 500 Millionen Reichsmark. Es wurde eine Laufzeit von 53 Jahren bei 6% Zinsen vereinbart. Kreuger erhielt im Gegenzug das deutsche Zündwaren Monopol.
Fortan: Im Westen nur Welthölzer
Die deutsche Zündwaren Monopolgesellschaft überdauerte den Zweiten Weltkrieg und die politisch betriebene Teilung. Während die sog. „DDR“ das Zündwarenmonopol der Reichsregierung nicht anerkannte, kannte man im Westen nur eine einzige Marke: Welthölzer wurde zum Synonym für Streichhölzer. Den Älteren ist die blaue Schachtel mit 2 nach unten gerichteten, rotköpfigen Streichhölzern noch sehr vertraut. 1983 überwies die deutsche Bundesregierung die letzte Rate aus dem Kreuger Kredit und das Monopol mit der Preisbindung endete. Viele Produzenten überschwemmten den Markt mit günstigen Streichhölzern und Ivar Kreuger zog sich vom deutschen Markt zurück. Die Marke Welthölzer verschwand mit ihm. Heute sind beinahe alle Streichholzmarken der Welt im Besitz des schwedischen Unternehmens, das einst Kreuger gehörte, mit Ausnahme der Marke Welthölzer.
Streichhölzer sind immer noch aktuell
Streichhölzer werden auch heute noch gebraucht, obwohl ihr Gebrauch im Vergleich zu früheren Zeiten zurückgegangen ist. Eine Rolle dabei spielt sicherlich das Kneipensterben und die Tatsache, dass insgesamt weniger geraucht wird, da das Anzünden von Zigaretten früher ein wichtiger Anwendungsbereich für Streichhölzer war. Dennoch gibt es immer noch viele Verwendungsmöglichkeiten für Streichhölzer, zum Beispiel beim Grillen, im Haushalt oder für den Outdoor-Bereich.
Welthölzer im Promotion-Bereich neu aufgelegt
Die Marke „Welthölzer“ feiert aktuell eine kleine Renaissance. Mehrere Anbieter haben sich der Traditionsmarke angenommen und bieten sie als Werbeartikel an. Nostalgiker, Umweltschützer und Sparfüchse bevorzugen Streichhölzer, und das gleich aus mehreren Gründen:
- Umweltfreundlichkeit: Streichhölzer sind in der Regel aus nachhaltigen Materialien hergestellt und werden als umweltfreundlichere Alternative zu Feuerzeugen angesehen.
- Geringere Kosten: Streichhölzer sind in der Regel günstiger als Feuerzeuge und können daher bei größeren Werbekampagnen kosteneffektiver sein.
- Praktisch: Streichhölzer können überall und jederzeit verwendet werden, sind klein und handlich und passen daher in jede Tasche.
- Originelles Design: Streichholzschachteln können in verschiedenen Formen, Farben und Designs gestaltet werden, um eine einzigartige und kreative Werbebotschaft zu vermitteln.
Natürlich hat auch ein Feuerzeug als Werbeträger seine Vorzüge und es hängt letztendlich von den individuellen Anforderungen und Wünschen des Unternehmens und der Zielgruppe ab, welches Werbemittel besser geeignet ist. buettinghaus hält beide Artikel auf Anfrage für Sie bereit.
Bildquellen
- TM-55-WELTHOLZER: Elektronica-SM-Handels GmbH