Verantwortung für das Marketing zu übernehmen bedeutet: Den Markt zu verstehen und Entscheidungen zu treffen. Es ist nicht die Kunst des Abwartens, sondern des Handelns. Auch wenn die Umstände schwierig sind und der Weg steinig erscheint. So, wie es Günter Schlosser gemacht hat, der sich der Herausforderung stellte, die Malbergbahn zu restaurieren. Obwohl alle anderen nur zögerten. Marketingverantwortliche sind gefragt, die Führung dann zu übernehmen, wenn das Unternehmen am meisten davon profitiert. Aber warum fällt es so vielen schwer, diesen Schritt zu gehen?
- Warum haben Sie Angst davor, Marketingmaßnahmen umzusetzen, die Sie für sinnvoll halten, obwohl Sie genau wissen, dass die Zeit drängt?
- Warum schieben Sie die Umsetzung neuer Marketingstrategien auf, obwohl Sie wissen, dass Ihr Unternehmen ohne Innovationen im Wettbewerb verlieren wird?
- Warum warten Sie darauf, dass andere die Verantwortung übernehmen, obwohl Sie derjenige sind, der das Ruder in der Hand halten sollte?
Ironischerweise tun wir oftmals genau das, was wir nicht tun sollten: Abwarten. Wie oft haben Sie gehört: „Warten wir noch ein bisschen, bis wir die perfekte Strategie haben!“ Oder: „Lassen Sie uns erstmal abwarten, wie sich der Markt entwickelt.“ Doch wer abwartet, verliert. Und der perfekte Moment kommt nie – oder er kommt zu spät.
Das Beispiel Malbergbahn
Günter Schlosser kehrt aus dem Ausland zurück – nach Jahrzehnten des Lebens und Arbeitens in Südafrika, fernab von den oft mühsamen und bürokratischen Strukturen seiner Heimat. Schlosser ist kein Mensch, der sich von Bürokratie oder von der Angst vor dem Scheitern aufhalten lässt. Als er zurückkommt, sieht er die untere Malbergbahn, die seit Jahren vor sich hin verfällt: Ein Symbol einer verpassten Chance. Für den Rechtsanwalt ist klar: An dem Ort, an dem er als Kind gespielt hat, muss etwas passieren – und zwar jetzt.
In seiner Zeit in Südafrika hatte er gelernt, dass man nicht auf Genehmigungen warten darf, wenn man etwas verändern will. Man muss einfach anfangen. „Es geht nicht darum, dass alles immer perfekt ist. Es geht darum, etwas zu bewegen,“ denkt er sich, als er die ersten Schritte zur Restaurierung der Malbergbahn plant.
Hindernisse aus dem Weg räumen
Der Widerstand läßt nicht lange auf sich warten. Die Denkmalbehörde verlangt, dass bei jedem noch so kleinen Detail ihre Zustimmung eingeholt wird. Schlosser prescht vor – unter dem Motto „Just do it“. Doch die Denkmalbehörde stoppt zunächst seine Initiative und stellt sich quer. Es kommt zu Spannungen und Verzögerungen. Aber Schlosser gibt nicht auf. „In Südafrika habe ich gelernt, dass man einfach anpacken muss, statt auf den perfekten Moment zu warten“, sagt er. Schließlich finden er und die Denkmalbehörde einen Kompromiss, und das Projekt nimmt Fahrt auf.
Doch es geht nicht nur um die baulichen Details. 2019 ist die Realisierung des Traums von der vollständigen Wiederinbetriebnahme der Bahn noch nicht sicher. „Ich werde hier immer wieder gefragt, wann die Bahn endlich wieder fährt“, erzählt er damals. „Das Ziel, die Bahn wieder in Betrieb zu nehmen, haben wir nie aufgegeben. Wenn wir Glück haben, findet sich ein Investor, der genügend Kapital hat und sich von der Idee begeistern lässt. Dann könnte das wirklich eine tolle Sache werden.“
Der perfekte Moment will geschaffen werden
Schlosser hat erkannt: Wer warten will, bis alles perfekt ist, verliert. Er selbst hat nie den perfekten Moment abgewartet. Stattdessen hat er, trotz Widerständen und Unsicherheiten, einfach angefangen. Er hat Verantwortung übernommen und nicht nur die bauliche Restaurierung vorangetrieben, sondern auch den Traum einer funktionierenden Malbergbahn lebendig gehalten.
Zwischenzeitlich wurde ein Investor gefunden. Die Malbergbahn ist wieder in Betrieb und eine der Top-Attraktionen im Kurstädtchen Bad Ems.„Machen Sie das Beste aus jeder Situation“, sagt Schlosser.
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Marketing, auch wenn die Umstände nicht ideal sind. Denn genau wie bei der Malbergbahn wird der Erfolg erst dann spürbar, wenn Sie beginnen und sich der Herausforderung stellen.
Fangen Sie jetzt an, anstatt weiterhin zu zögern, und machen Sie das Beste aus der Situation – für Ihr Unternehmen und Ihr Marketing.
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- Bad Ems: Foto von Ulrich Pickert auf Unsplash